Wenn
ein entspannter Zugang zu den für LegasthenikerInnen mit besonderen Schwierigkeiten
verbundenen Bereichen Lesen, Schreiben und teilweise auch Rechnen gewonnen werden
kann und betroffene legasthene SchülerInnen einen Großteil ihrer
Energie nicht in perfekte Rechtschreibkompetenz investieren müssen, sondern
ihnen Raum für die Pflege ihrer spezifischen Stärken bleibt - darstellende
und bildnerische Kunst, Informatik, soziale Kompetenz - wäre ein wichtiges
Ziel effizienter Umgangsformen mit legasthenen Spezifika erreicht.
In diesem Sinne bleiben als Ziele einer zukünftigen legastheniesensiblen
Sprachkultur und Sprachdidaktik ein größeres Verständnis für
legasthene „Sprach- und WörterarchitektInnen“ und legasthene
Sprachvielfalt sowie eine adäquate Akzeptanz legasthener Spezifika und
damit verbunden die Betonung der Relevanz vermehrter methodischer Möglichkeiten,
budgetärer Ressourcen inklusive, für eine Didaktik, die den speziellen
Bedürfnissen und Lernweisen von LegasthenikerInnen angemessen entgegenzukommen
vermag.
© Mag. Christine Wytrzens
Diplomierte Legasthenietrainerin ®
erschienen in: Festschrift 450 Jahre Akademisches Gymnasium Wien, 2004